Tauchreisen & Corona

Ein Gast-Beitrag von
www.omvej.de – Tauchen ist mein Yoga 🧘🏼‍♀️


Nach wie vor reist es sich nicht so unbeschwert wie noch vor der Pandemie. Jedenfalls geht es mir so. Für gewöhnlich unternehme ich 1-2 Tauchreisen pro Jahr. 2020 herrscht in meinem Logbuch gähnende Leere. Bis auf einen Ausflug zur Tauchbasis am Stechlinsee (Brandenburg) und zwei Tauchgängen. Diese konnten zumindest meine Sehnsucht nach der Unterwasserwelt etwas stillen.

2021 fühlte ich mich geimpft, schon wieder etwas wohler mit dem Gedanken zu verreisen. Resultat war sowohl eine Tauchreise nach Ägypten als auch nach Mexiko. Beide Reisen habe ich sehr genossen, auch wenn es immer wieder Momente gab, in denen ich ganz schön angespannt war. Meine Erfahrungen bei beiden Reisen möchte ich an dieser Stelle mit euch teilen. 😊

Tauchreise nach Ägypten (September ’21)

Die Reise hatte ich mit meiner Tauchfreundin Sandra mit etwas Vorlauf im Juni gebucht. Unsere Wahl viel auf Tauch in Ägypten aufgrund der folgenden Kriterien:

  • zum Zeitpunkt der Buchung keine Einstufung als Risikovariantengebiet
  • zum Zeitpunkt der Buchung keine Quarantänepflicht für geimpfte Reisende, weder im Reiseland noch als Reiserückkehrer in Deutschland
  • Reiseziel unter 6 Stunden und per Direktflug erreichbar
  • warmes Klima und die damit verbundene Erwartungshaltung, dass sich die meisten Aktivitäten draußen abspielen werden
  • der Nachweis eines aktuellen und negativen PCR-Test hätte uns nicht von der Wahl abgehalten, war für unsere Einreise aber nicht notwendig

Als Quellen dienten uns in erster Linie die Empfehlungen & Infos auf der Webseite des Auswärtigen Amtes. Besonders vor der Abreise ist meine Empfehlung hier noch mal einen Blick drauf zu werfen. Da die Bestimmungen sich mit dem Infektionsgeschehen kurzfristig ändern können.

Pauschalreise statt Individual

Sandra und ich gehören zur Kategorie “Individualreisende”. Dennoch haben wir uns für diese Reise entschlossen, auf Nummer sicherzugehen und pauschal gebucht. Für uns lagen die Vorteile einer Pauschalreise klar auf der Hand:

  • Umbuchung– und Stornierungsmöglichkeiten
  • die Möglichkeit eine zusätzliche Covid-Absicherung abzuschließen
  • einen Ansprechpartner in Form einer Reiseleitung
  • Buchung des Hotels und der Unterkunft bei einem Anbieter
  • Transfer vom Flughafen zum Hotel im Reisepreis mit inbegriffen
  • Aktuelle Information zu den Einreisebestimmungen

Alles Absicherungen oder Bequemlichkeiten, auf die wir normalerweise verzichten würden. Zum Zeitpunkt unserer Buchung bahnte sich die nächste Corona Welle allerdings schon an.

Der Flug: Berlin – Hurghada

Am Tag des Abfluges waren wir ziemlich aufgeregt. Die Tauchausrüstung wurde aufgegeben und los geht’s! ✈️

Die Maschine war recht gut gefüllt, was sich nach den vielen Monaten mit Kontaktbeschränkungen etwas befremdlich anfühlte. Trotz des Wissens, dass jeder Fluggast zum derzeitigen Zeitpunkt entweder:

  • geimpft,
  • Genesen
  • oder frisch getestet sein muss.

Bis auf den Umstand, dass jeder im Flugzeug verpflichtet ist, eine Maske zu tragen, unterschied sich die Stunden in der Luft wenig.

Kurz nach der Landung in Hurghada wurden alle Passagiere darüber informiert, dass sie ihre Impfnachweise und Testergebnisse bereithalten sollten. Ein Mitarbeiter der ägyptischen Gesundheitsbehörde kontrollierte jeden Fluggast. Zum damaligen Zeitpunkt war man mit seinem gelben Impfbuch besser beraten als mit den digitalen Nachweisen.

Das Hotel

Im Hotel angekommen, erinnern nur die Masken der Mitarbeiter und Badges mit “I’m vaccinated” an die Pandemie. Das Gedränge am Buffet haben wir versucht zu vermeiden. Gegessen haben wir in der Regel im Außenbereich. Damit fühlten wir uns trotz guter Hotelauslastung sehr wohl.

Die Tauchbasis

Am allerwenigsten machte sich die Pandemie tatsächlich im Tauchcenter bemerkbar. Ein Hinweiszettel mehr, den wir auszufüllen hatten und den Nachweis über unseren Impfstatus. Das war es.

Was allerdings einen deutlichen Unterschied machte, war die Auslastung im Tauchcenter. Die Branche wurde von der Pandemie stark getroffen, was uns auch der Basisleiter bestätigte. Statt normalerweise 20-30 Taucher*innen, um diese Jahreszeit blieben wir fast die gesamte Woche die einzigen Gäste.

Nicht geändert hat sich auch die Tatsache, dass eine Woche Tauchurlaub wie im Flug vergeht. 😉

Da Ägypten zum Zeitpunkt unserer Rückreise zwar als Hochrisikogebiet eingestuft war, aber nicht zu einem Virusvariantengebiet zählte, konnten wir auf einen PCR Test als Geimpfte verzichten. Lediglich die digitale Einreiseanmeldung ist verpflichtend.


Tauchreise nach Mexiko (Dezember ’21)

Ein paar Monate vor Ausbruch der Pandemie habe ich zwei Freunde in Frankfurt verabschiedet. In wenigen Wochen werden sie für 2 Jahre nach Mexiko aufbrechen. Dass ich sie dort zum Tauchen in Mexiko besuchen werden, steht außer Frage. Da ahnten wir noch nicht was kommt… 🙈

Mein Besuch verschob sich immer weiter nach hinten. Bis dann zur Weihnachtszeit klar war: jetzt oder nie.

Schnell einigten wir uns darauf, die Tage tauchend verbringen zu wollen. Die Pazifikküste erschien uns zu ungemütlich um diese Jahreszeit. Die bekannten Hot Spots Tulum und Playa del Carmen nahe Cancún wiederum zu voll. Geeinigt haben wir uns recht schnell auf die Insel Cozumel. Wir wären eine Fährüberfahrt von Cancún und den Cenoten in Tulum entfernt. Sind aber nicht mitten im weihnachtlichen Getümmel.

Der Flug: Frankfurt – Cancun

Für den Flug habe ich etwas recherchiert. Flugpreise & Flugdaten verglichen. Über die USA wollte ich auf keinen Fall einreisen, um mir den  Prozess der Immigration zu ersparen. Die übrigen Verbindungen waren fast doppelt so teuer. Letztlich war das für mich das entscheidende Kriterium und ich entschied mich für einen Direktflug von Frankfurt nach Cancún.

Meine Freunde kümmerten sich derweil um die Buchung einer geeigneten Ferienwohnung und die Wahl des passenden Tauchcenters.

Corona Regeln in Mexiko

Zum Zeitpunkt meiner Reise galt für die Einreise nach Mexiko die 3G Regel. Verpflichtend ist ebenfalls das ausgefüllte Gesundheitsformular, das bei der Einreise kontrolliert wird. Hier ist zu beachten, dass das Formular max. 12 Stunden vor Ankunft ausgefüllt werden darf. Je nach Flugverbindung macht es also keinen Sinn, das vor der Abreise zu tun. In Mexiko gibt es auf den Flughäfen kostenfreies Wifi, sodass man das Formular auch nach der Landung ausfüllen kann.

Die Einreise lief für mich somit ohne größere Schwierigkeiten ab. In Mexiko gilt auch im Freien Maskenpflicht, woran sich die Mexikaner sehr akribisch halten. Als zusätzliche Maßnahmen wird an Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen, Fieber gemessen. Erlebt habe ich das u. a. beim Betreten der Fähre. Das Desinfizieren der Hände ist vor Betreten eines Geschäftes, Restaurants oder auch im öffentlichen Nahverkehr obligatorisch.

Das Leben spielt sich auf Cozumel aufgrund der sommerlichen Temperaturen weitestgehend draußen ab. Vor allem die Gastronomie. Was mir ein besseres Gefühl als in Deutschland gab.

Tauchen auf Cozumel

Der Tauchbetrieb im Tauchcenter lief ebenso reibungslos, wie zuvor in Ägypten. Getaucht wurde in einer größeren Gruppe vom Boot aus. Das heißt auch hier befanden wir uns stets unter freiem Himmel bei der An- und Abfahrt zu den Tauchplätzen. Unser Guide hielt wiederverwendbare und farblich unterschiedliche Wasserflaschen für jeden Tauchgast bereit.

Nach einer Woche Tauchen auf Cozumel und einer Woche Städtetrip ging es dann wieder für mich nach Deutschland. Neben meinem Impfnachweis konnte ich ohne PCR Test wieder einreisen. Die digitale Einreiseanmeldung ist aber auch in diesem Fall verpflichtend.

Fazit

Beide Reisen haben sehr viel Planungsaufwand mit sich gebracht, wie ich es von vor der Pandemie gewohnt war. Auch habe ich manches Mal mit mir gehadert, ob ich die jeweilige Reise wirklich machen soll. Zu viele Dinge und Unwägbarkeiten, die nicht vorhersehbar sind. Letztlich war ich aber sehr froh, gereist zu sein, wieder ein paar Meter Wasser über meinen Kopf gehabt zu haben und die Pandemie zumindest Unterwasser kurzzeitig vergessen konnte. 😍


Ein Gast-Beitrag von
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